Sinusitis: Symptome, Dauer, Ursachen der Nasennebenhöhlenentzündung
Eine Sinusitis (Nasennebenhöhlenentzündung) ist eine Entzündung der Schleimhäute in den Nebenhöhlen. Typische Symptome sind Schmerzen im Gesicht, die häufig durch einen Schnupfen (Rhinitis) oder eine Erkältung ausgelöst werden. Das Wichtigste über eine Nasennebenhöhlenentzündung erfährst Du hier.
Hier geht's direkt zu den gewünschten Informationen:
- Was ist eine Sinusitis & wie lange dauert sie?
- Was sind die Nasennebenhöhlen und wo befinden sie sich?
- Sinusitis: Ursachen und Komplikationen
- Nasennebenhöhlenentzündung-Symptome: Wie fühlt sich eine Sinusitis an?
- Therapie: Schleim lösen und Belüftung der Nasennebenhöhlen wiederherstellen
- Einer Nasennebenhöhlenentzündung vorbeugen
Zusammengefasst:
- Eine Sinusitis ist eine Entzündung der Nasennebenhöhlen.
- Aufbau: sie setzen sich zusammen aus Stirnhöhlen, Keilbeinhöhlen, Siebbeinzellen und Kieferhöhlen.
- Der Hauptauslöser für eine Nasennebenhöhlenentzündung ist Schnupfen beziehungsweise eine virale oder bakterielle Atemwegsinfektion.
- Typische Sinusitis-Symptome sind Druckgefühl und Schmerzen der Nasennebenhöhlen im Gesichtsbereich.
- Wichtig bei der Behandlung: die Entzündung zu hemmen und den Schleim zu lösen.
- Du kannst einer Nasennebenhöhlenentzündung vorbeugen, durch erhöhte Hygiene und Stärkung des Immunsystems.
Was ist eine Sinusitis und wie lange dauert sie?
Bei einer Sinusitis handelt es sich um eine Nasennebenhöhlenentzündung. Auslöser ist oft ein Schnupfen: Wenn Du ihn nicht richtig auskurierst, kann sich eine Entzündung der Nasennebenhöhlen entwickeln. Jährlich leiden über sechs Millionen Deutsche unter einer akuten Sinusitis.1 Die Symptome einer Nasennebenhöhlenentzündung, wie beispielsweise starke Kopfschmerzen, klingen in der Regel innerhalb von ein bis zwei Wochen ab.
Manche Betroffene leiden jedoch über einen langen Zeitraum oder in regelmäßigen Abständen, mehrmals pro Jahr, an einer Nasennebenhöhlenentzündung. Tritt eine Entzündung in den Nebenhöhlen häufiger als viermal im Jahr auf, spricht man von einer wiederkehrenden (rezidivierenden) Form. Dauert die Entzündung länger als 12 Wochen an, handelt es sich um eine chronische Sinusitis.2
Was sind die Nasennebenhöhlen und wo befinden sie sich?
Von einer Nasennebenhöhlenentzündung können verschiedene Hohlräume in den Gesichtsknochen betroffen sein, die Mediziner als Nasennebenhöhlen bezeichnen. Diese Aussackungen der Nasenhöhle sind mit Luft gefüllt und mit dem sogenannten respiratorischen Epithel ausgekleidet. Die Nebenhöhlen übernehmen verschiedene Funktionen, wie beispielsweise den Abtransport von schleimigem Sekret mithilfe der Flimmerhärchen (Zilien).
Der Mensch besitzt vier verschiedene Nasennebenhöhlen, die unterschiedlich angeordnet sind. Der Aufbau sieht wie folgt aus:
- (1) Stirnhöhlen (Sinus frontalis): Sie sind paarig angelegt und befinden sich über den Augen- und der Nasenhaupthöhle. Entzünden sich diese, kann es sich auf die Augenhöhle ausweiten (Orbitalphlegmone).
- (2) Keilbeinhöhlen (Sinus sphenoidalis): Die Keilbeinhöhlen kommen paarig im Schädelinneren vor und schließen nach hinten an die Rachenwand ab. Zu einer Entzündung der Keilbeinhöhlen kommt es selten.
- (3) Siebbeinzellen (Sinus ethmoidalis): Die Siebbeinzellen gleichen erbsengroßen Kapseln, deren Anzahl von Mensch zu Mensch variiert, häufig sind es zehn. Sie liegen weiter innen im Schädelknochen. Dort werden sie oberhalb von der Schädelbasis und von unten von den Keilbeinhöhlen begrenzt. Sie entzünden sich selten.
- (4) Kieferhöhlen (Sinus maxillaris): Diese Höhlen sind im Oberkiefer lokalisiert und ebenfalls paarig angelegt. Sie stellen die größten Nasennebenhöhlen dar und sind nur durch eine dünne Knochenwand von den Oberkieferbackenzähnen getrennt. Es kommt häufig zu einer Infektion in den Kieferhöhlen.
Alle Nasennebenhöhlen sind durch kleine Öffnungen (Ostien) mit der Nase verbunden. In den Höhlen bildet sich regelmäßig Sekret, das von den winzigen Flimmerhärchen abtransportiert wird. Bei einer Entzündung der Nasennebenhöhlen ist dieser Vorgang gestört.
Kommt es dazu, dass alle Nasennebenhöhlen gleichzeitig entzündet sind, sprechen Mediziner von einer Pansinusitis. Hierbei breiten sich die Viren von der Nase in die Nebenhöhlen aus und begünstigen ein starkes Druckgefühl im Gesicht und eine verstopfte Nase.
Oft entwickelt sich die Nasennebenhöhlenentzündung infolge eines Schnupfens. Sobald die Öffnungen zwischen Nase und Nebenhöhle durch den Schleim des Schnupfens verstopft sind, fehlt die Belüftungsmöglichkeit der Nasennebenhöhlen. Der ideale Lebensraum für die Krankheitserreger entsteht. Diese können sich auf der Schleimhaut ansiedeln, vermehren und eine Entzündung folgt.
Neben einem Schnupfen oder einem grippalen Infekt gibt es außerdem folgende mögliche Ursachen einer Nasennebenhöhlenentzündung:
- Wucherungen wie Polypen
- Allergien
- anatomische Besonderheiten der Nase (wie eine verformte Nasenscheidewand)
- erkrankte Zahnwurzeln
- Pilzinfektionen
- Druckschwankungen (beim Fliegen oder Tauchen)
Bei körperlichen Ursachen der Sinusitis sind oftmals die Zugänge zu den Nasennebenhöhlen verengt und das gebildete Sekret kann nicht ungehindert aus ihnen abfließen. Auch hier führt ein Sekretstau dazu, dass sich die Erreger einnisten können.
Es ist wichtig, eine Nasennebenhöhlenentzündung rechtzeitig zu behandeln, damit Komplikationen vermieden werden können. Da die Nasennebenhöhlen sich in der Nähe des Gehirns und der Augen befinden, ist es möglich, dass sich die Erreger auch dorthin ausbreiten. Im Extremfall kann dies zu schweren Komplikationen wie Orbitalentzündungen (Entzündung der Augenhöhle) oder Hirnabszessen führen.
Symptome der Nasennebenhöhlenentzündung: Wie fühlt sich eine Sinusitis an?
Druckkopfschmerzen und Schnupfen sind typische Symptome, die infolge einer Nasennebenhöhlenentzündung entstehen. Abhängig davon, welche Nasennebenhöhlen entzündet sind, werden Schmerzen an unterschiedlichen Bereichen des Gesichts wahrgenommen. Meist sind die Kieferhöhlen (Sinus maxillaris) betroffen. Sie liegen beiderseits der Nase im Oberkiefer. Sind sie entzündet, verspüren Betroffene oftmals ein dumpfes Druckgefühl in den Wangen, das sich unter Umständen auch zu Zahnschmerzen oder Kopfschmerzen entwickeln kann. Bei Schmerzen im Schläfenbereich stecken meist die Siebbeinzellen dahinter. Druckschmerzen über den Augen sprechen eher für eine Stirnhöhlenentzündung.
Strinhöhlenentzündung im Detail
Darüber hinaus geht eine Nasennebenhöhlenentzündung mit Symptomen wie
- einer behinderten Nasenatmung,
- Sekretabfluss über Nase und/oder Rachen,
- Störung des Geruchssinns,
- Müdigkeit und
- allgemeiner Mattigkeit einher.
Bei einer chronischen Sinusitis der Nasennebenhöhlen sind die Symptome meist nicht so stark ausgeprägt wie bei einer akuten Erkrankung.
Infos zur chronischen Sinusitis
Kieferhöhlenentzündung – wenn die Wangen drücken
Ein grippaler Infekt kann sich schnell auf die Kieferhöhlen ausweiten. Die sogenannte Kieferhöhlenentzündung (Sinusitis maxillaris) bringt meist unangenehme Druckschmerzen im Bereich der Wangen und dumpfe Kopfschmerzen mit sich. Bei manchen Betroffenen treten Augenschmerzen aufgrund der nicht auskurierten Erkältung auf. Doch nicht nur Viren können die Beschwerden auslösen, auch Entzündungen am Zahn sind mögliche Ursachen für eine Kieferhöhlenentzündung. Du willst mehr wissen?
Alles zur Kieferhöhlenentzündung
Kombinationspräparate wie GeloProsed® helfen, Fieber zu senken, erkältungsbedingte Schmerzen zu lindern und wirken gleichzeitig abschwellend auf die Nasenschleimhäute.
Therapie: Schleim lösen und Belüftung der Nasennebenhöhlen wiederherstellen
Eine frühe Behandlung der Sinusitis ist notwendig, um Komplikationen zu verhindern. In der Regel kann bei der Nasennebenhöhlenentzündung Symptomlinderung durch schleimlösende Mittel erzielt werden. Abschwellende Nasentropfen oder -sprays sorgen bei einer Nasennebenhöhlenentzündung dafür, dass Du wieder besser durchatmen kannst. Du solltest Nasensprays jedoch nicht länger als eine Woche anwenden, da die Nasenschleimhaut durch die Anwendung von abschwellenden Wirkstoffen gereizt wird und ein Gewöhnungseffekt sowie eine Abhängigkeit entstehen können. Zum Schutz der Schleimhaut ist es möglich, GeloSitin® zu benutzen.Bei Schmerzen und Fieber infolge einer Nasennebenhöhlenentzündung können unter anderem Paracetamol oder Ibuprofen lindernd wirken.
Auch Sinusitis-Hausmittel wie Dampfinhalationen tragen ergänzend zur Linderung der Beschwerden einer Nasennebenhöhlenentzündung bei.
Zu den Hausmitteln gegen Sinusitis
Eine chronische Nasennebenhöhlenentzündung lässt sich nicht immer mit Medikamenten therapieren. Bessern sich die Beschwerden nicht, solltest Du einen Arzt aufsuchen. Er kann die genaue Ursache der Erkrankung feststellen. Unter Umständen ist eine Operation notwendig, um eine verkrümmte Nasenscheidewand zu begradigen oder Polypen zu entfernen.
Da in rund 90 Prozent der Fälle Viren eine akute Sinusitis verursachen, sind Antibiotika nicht wirksam. Eine Therapie mit Antibiotika gilt nur dann als sinnvoll, wenn es sich um eine bakterielle Nasennebenhöhlenentzündung handelt.
Einer Nasennebenhöhlenentzündung vorbeugen
Eine Nasennebenhöhlenentzündung lösen in den meisten Fällen Viren aus, die über eine Tröpfchen- oder Schmierinfektion von Mensch zu Mensch übertragen werden. Ein schwaches Immunsystem oder trockene Schleimhäute begünstigen, dass sich Viren auf den Schleimhäuten der Nasennebenhöhlen einnisten und dort eine Infektion auslösen. Aus diesem Grund gilt es, sich gerade in der Erkältungszeit vor einer Ansteckung zu schützen. Du kannst einer Nasennebenhöhlenentzündung vorbeugen, in dem Du auf Deine Hygiene achtest und das Immunsystem stärkst. Folgende Tipps helfen Dir dabei:
- Nimm Dir Zeit für ausreichend Bewegung an der frischen Luft.
- Vermeide Stress und achte stattdessen auf genug Entspannung.
- Sorge für eine erhöhte Luftfeuchtigkeit, sodass die Schleimhäute nicht austrocknen und widerstandsfähig bleiben.
- Ernähre Dich gesund und vitaminreich mit Obst und Gemüse.
- Wasche Dir regelmäßig und gründlich die Hände und versuche das Gesicht nicht zu berühren
Weitere Hinweise zum Thema Ansteckung und Vorbeugung der Nasennebenhöhlenentzündung findest Du auf Nasennebenhöhlenentzündung – Ansteckung.
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Quellen:
1 Deutsche Apothekerzeitung: Neue AWMF-Leitlinien zur Rhinosinusitis. URL:https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/daz-az/2008/daz-5-2008/neue-awmf-leitlinien-zur-rhinosinusitis (Stand 05.06.2020).
2 HNO-Ärzte im Netz: Sinusitis: Was hilft bei entzündeten Nasennebenhöhlen? URL: https://www.hno-aerzte-im-netz.de/news/hno-news/sinusitis-was-hilft-bei-entzuendeten-nasennebenhoehlen.html (Stand 05.06.2020).